Bibliophilis 

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Mara Purnhagen: One Hundred Candles

One Hundred CandlesGerade weil mir der erste Band von Mara Purnhagens Geisterjägerreihe, Past Midnight, wirklich gut gefallen hatte und ich nach der letzten Enttäuschung wieder etwas echtes Grusel brauchte, hatte ich es eilig, nun auch das zweite Buch um Charlotte Silver und ihre geisterwiderlegenden Eltern zu lesen. Zweite Bände haben es ja immer besonders schwer, das weiß ich auch als Autorin: Sie müssen den Geist des ersten spüren lassen, den vertrauten Figuren neue Aspekte abgewinnen und eine Handlung haben, die nicht nur ein Abklatsch des ersten Teils ist, sondern neu und eigenständig und am besten nochmal viel besser als Band eins sein, damit man dann erst recht bereit ist, noch ein drittes, viertes, fünftes Buch zu lesen. Das gilt für Krimireihen um Seriendetektive ebenso wie für Geisterjäger, und da ich selbst gerade an einer Geisterjäger-Serie arbeite, war ich um so neugieriger zu sehen, wie das hier umgesetzt wurde. Man kann eine Reihe wirklich so fortführen, dass die Leser sehnsüchtig auf das nächste Abenteuer warten. Aber leider kann man auch völlig ins Klo greifen und sein Konzept vor der Zeit abschlachten. One Hundred Candles, interessanterweise, tut beides.

Gut an diesem Buch ist die Art, wie die Handlung fortgeführt wird, und der neue Geisterplot ist erfrischend anders als das, was im ersten Buch passiert ist. Gruselig, mit ein paar falschen Fährten und Dingen, die nicht so sind, wie sie scheinen, auch wenn ich das Ganze schnell durchschaut habe. Aber krankte Past Midnight schon an einem überhasteten Schluss, ist hier das Ende geeignet, die ganze Reihe zu ruinieren, und auch wenn ich den dritten Band noch nicht gelesen habe, kann ich mir nicht mehr vorstellen, dass danach noch weitere Bücher kommen können. Purnhagen macht den gleichen Fehler wie Kendare Blake in Anna dressed in Blood: Eigentlich gibt es genug Ansatzpunkte, um eine längere spannende Reihe am Leben zu halten, und die Ideen sind gut - und dann wird alles auf einen Schlag verheizt. Ja, ich möchte noch wissen, wie die Geschichte ausgeht - aber das ist es eben, ich weiß, dass sie ausgeht und nicht noch länger weiter. Wo ich meine Seriendetektive mag, Albert Campion bis ins Rentenalter begleitet habe und Lord Peter zumindest bis zur Ehe, dominiert hier wieder wie in der klassischen Fantasy die Trilogie, obwol das nicht Not getan hätte.

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Geschrieben von Buchmensch in Grusel um 23:52 | Kommentare (0) | Trackbacks (0)
Tags für diesen Artikel: Geistererscheinung, Grusel, Highschool

Dienstag, 20. September 2011

Chris Priestley: Uncle Montague's Tales of Terror

Uncle Montague's Tales of TerrorIch lese keine Kurzgeschichten, noch nicht einmal kurze Geschichten. Wenn ein Plot nicht langsam und sorgfältig aufgebaut wird, die Figuren keinen Platz für Entwicklung haben, kann ich mich auch nicht dafür begeistern. Zwei Ausnahmen gibt es aber: Das eine sind bissige Satiren von Roald Dahl, Hermann Harry Schmitz oder Jaroslav Hašek, das andere sind Gruselgeschichten. Beides fand ich in meiner Jugend in ausreichender Menge auf unserem Gästeklo - ich glaube, meine Eltern sind die einzigen, die ein Bücherregal mit fünf oder sechs Brettern über der Toilette installiert haben, und da ich dafür berüchtigt war, alles zu lesen, was mir in die Hände fiel, standen die Gruselgeschichten ganz, ganz oben, dass ich auf der Kloschüssel und Zehenspitzen stehen musste, um sie zu erreichen, was mich aber nicht davon abgehalten hat, eine langjähriges Liebe zu allem Gruseligen zu entwickeln.

Ich unterscheide zwischen Grusel und Horror. In Horrorgeschichten verfolgen uns lebende Leichen mit heraushängendem Gedärm, und ich habe nur ein müdes Gähnen für sie übrig. Aber mit guten Gruselgeschichten fresse ich vor Angst meine Fingerkuppen und traue mich nachts nur dann ins Badezimmer, wenn auch wirklich alle Lampen auf dem Weg dorthin brennen - sie gewinnen ihren Schrecken dadurch, das meistens eigentlich gar nichts passiert, man aber jeden Moment damit rechnen muss. Und deswegen ist das mit Gruselgeschichten für Kinder so eine Sache. Es gibt sie nicht. Kindgerechter Horror ist, wenn die Zombies nebenbei noch lustig sind. Aber vermeintlich kindgerechter Grusel verursacht die gleichen Alpträume, das gleiche Entsetzen wie bei Erwachsenen. Angst ist Angst, und eine Gruselgeschichte, die keine Angst machen will, ist keine Gruselgeschichte. So sind die schrecklichsten Bücher meiner Kindheit das Leselöwen Gespensterschloss und das Grusel-ABC von Ingrid Uebe - beide richten sich an Leseanfänger, haben mir aber noch als Teenager das Blut gefrieren lassen - und eine nette Sammlung mit Namen Wenn du dich gruseln willst von Angela Sommer-Bodenburg. In die gleiche Richtung gehen Uncle Montague’s Tales of Terror

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Geschrieben von Buchmensch in Grusel, Kinderbuch um 03:12 | Kommentare (0) | Trackbacks (0)
Tags für diesen Artikel: Geheimnisvolles Haus, Geistererscheinung, Grusel
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