bookmark_borderDanielle Knight: A Rather Vengeful Accord

Mit so großen Plänen bin ich ins Lesejahr 2025 gestartet, um so tiefer bin ich gefallen, als ich, noch ehe es Frühling wurde, aus dem Lesen wieder rausgerutscht bin. Ein paar Bücher habe ich noch zu Ende gelesen, aber nicht mehr rezensiert, und nun ist es zu spät dafür, ich erinnere mich nicht mehr genug an die Wendungen und meine Kritikpunkte, um ihnen eine fundierte Rezension zu verpassen. Über ein halbes Jahr lang habe ich dann gar nichts mehr gelesen, während mir weiterhin jeden Monat zwei bis drei Buchboxen ins Haus flatterten – die dritte habe ich dann im September gecancelt, aber es war schon zu spät: Da stapeln sich inzwischen so viele Bücher nicht mehr nur auf dem Regal neben meinem Bett, sondern auch gleich darin, und auf dem Fußboden daneben, und ich wollte nicht mehr bis zum ersten Januar warten, um meine guten Lesevorsätze in die Tat umzusetzen, sondern habe schon zum ersten Dezember wieder mit der Lektüre angefangen – nicht mit den Büchern, die schon am längsten darauf warten, sondern mit dem letzten Neuzugang, der Illumicrate aus dem November.

A Rather Vengeful Accord versprach mir vieles: Eine Enemies-to-Lovers-Story im Dark-Academia-Setting, eine neurodivergente, bisexuelle Haupfigur, queere Nebenfiguren, Schwertkampf und Nekromantie. Und auch wenn ich wirklich Spaß an der Lektüre hatte und das knapp vierhundertseitige Werk in unter einer Woche durchgelesen hatte, war doch zu vieles von dem, was mir der Illumicrate-Blurb versprochen hatte, nicht in der Geschichte. Weder wirkt die Hauptfigur, Ich-Erzählen Halen Killchoir, irgendwie neurodivergent, noch scheint sie an Frauen interessiert zu sein-  und selbst ihren Love Interest Alastair möchte sie, da zumindest das Enemies-to-Lovers-Trope erfüllt werden sollte, mit der Kneifzange nicht anfassen.… Weiterlesen “Danielle Knight: A Rather Vengeful Accord”

bookmark_borderKate Dylan: Until We Shatter

Genau ein Jahr ist es her, dass ich meine Liebe zum Lesen wiederentdeckt habe, und das Jahr war ein voller Erfolg. Genau fünfzig Bücher habe ich 2024 gelesen, und auch wenn mir nicht alle gefallen haben, war doch so viel Schönes dabei, dass es mein Leben bereichert hat. Genug, um auch 2025 daran anknüpfen zu wollen. Am liebsten würde ich noch ein paar mehr Bücher schaffen als im letzten Jahr – immerhin platzt das Haus immer noch vor Büchern aus allen Nähten, ist meine Wunschliste ungebrochen lang, und kommen weiterhin jeden Monat tolle neue Titel auf den Markt, so dass ich selbst mit einem Buch pro Woche nicht hinterherkommen werde. Das macht mir unnötigen Stress, aber ich will mich davon nicht zu sehr beeinflussen lassen. Und so bin ich zum 1. Januar mit einer neuen Lektüre ins neue Jahr gestartet, und einen besseren Start hätte ich mir wohl nicht wünschen können.

Nachdem ich Hammajang Luck gelesen hatte, war ich wieder ganz im Heist-Fieber. Und wie es so kommt, wartete schon der nächste Roman über einen raffinierten Raubzug auf mich, ebenfalls aus der Illumicrate-Box: Im Oktober hatte sie mir Kate Dylans Until We Shatter ins Haus gespült – aber wo Hammajang Luck in einer Cyberpunk-Zukunft spielt, hat Until We Shatter ein Fantasy-Setting, und das Team für den Heist hat nicht die üblicher Kombination aus Hacker, Schläger, Schwindler, Dieb und Mastermind, sondern eine Gruppe aus unterschiedlich magisch begabten Zauberwirkern, die sich nicht durch die Gedärme einer Raumstation arbeiten, sondern durch ein Schattenreich, in dem jeder Fehler sie in tausend Scherben zersplittern lassen kann.… Weiterlesen “Kate Dylan: Until We Shatter”

bookmark_borderRosamund Hodge: What Monstrous Gods

Üblicherweise, wenn meine monatliche Lieferung aus der »Locked Library« eintrifft, freue ich mich über ein besonders schönes Exemplar von Buch, mit ansprechendem Cover und bezauberndem Farbschnitt. Aber die Sendung aus dem März dieses Jahres stellte sich als herbe Enttäuschung heraus. So ein hässliches Buch hatte ich lang nicht mehr gesehen: Da prangte auf dunkelviolettem Cover eine einzelne schmutzig-gelbe Rose, und der Farbschnitt griff das gleiche Motiv auf. Und dazu sollte das Buch auch noch, das hatte ich dem Teaser auf Instagram entnommen, ein Trope bedienen, das gerade topmodern ist, mich aber überhaupt nicht anspricht: »Enemies to Lovers«, ausgerechnet.

Ich mag Bücher, in denen Feinde zu Geliebten werden, nur unwesentlich mehr als Bücher, in denen Geliebte zu Feinden werden; ich habe wenig Spaß daran, wenn zwei Leute sich seitenlang angiften und am Ende doch miteinander in der Kiste landen, und so wollte ich What Monstrous Gods schon ins Regal stellen und den März als Reinfall verbuchen – aber etwas aus dem Klappentext bewegte mich dann doch, das ach so unattraktive Buch eines zweiten Blickes zu würdigen. Die Heldin und ihr Love Interest sind nicht einfach nur verfeindet – sie hat ihn umgebracht, und jetzt ist es sein Geist, der ihr das Leben schwermacht und sich den Tod. So, wie das klang, war sie nicht irgendeine Jungfer in Nöten, sondern eine ausgebildete Attentäterin, und vielleicht war das Buch vielleicht doch wert, mal reinzulesen …

So kam es, dass ich, trotz meiner ersten Abneigung, What Monstrous Gods doch gelesen habe. Und es hat mir im Großen und Ganzen gefallen.… Weiterlesen “Rosamund Hodge: What Monstrous Gods”